FIW Trade Indicator

FIW Trade Indicator

Erwartungsgemäß hat sich Österreichs Waren-Außenhandel im Oktober erholt

Der innovative FIW Trade Indicator weist eine Erholung des Warenaußenhandels nach dem hochwasserbedingten Rückgang im September aus.

Seit April 2024 publiziert das BMAW auf der FIW-Website monatlich aktuelle und qualitativ hochwertige Schätzungen für nominelle, reale und saisonbereinigte Warenaußenhandelsdaten auf Basis eines vom Institut für Höhere Studien entwickelten ökonometrischen Modells. Dadurch stehen aktuelle Prognosen (sog. Nowcasts) des monatlichen Außenhandels Österreichs – mit einem Vorsprung von mehr als zwei Monaten gegenüber den Veröffentlichungen der Statistik Austria – zur Verfügung. Neben den nominellen Werten weist der FIW Trade Indicator auch preisbereinigte reale Werte aus. Diese realen Außenhandelsdaten geben einen exakten Eindruck über die tatsächlichen Wohlfahrtssteigerungen Österreichs durch den Außenhandel, sie sind zudem saison- und arbeitstagbereinigt. Dadurch unterscheiden sich die Nowcasts von den von Statistik Austria publizierten unbereinigten, nominellen Werten.

Letztes Update: 13.11.2024

IHS Nowcast

Im September 2024 kam es durch das Hochwasser im Osten Österreichs zu einer starken Beeinträchtigung des österreichischen Warenaußenhandels. Großflächige Ausfälle im Schieneninfrastrukturnetz dürften zu einer deutlichen Verlangsamung der Außenhandelsdynamik geführt haben.

Im Oktober dürfte sich der Warenaußenhandel erwartungsgemäß erholt haben.

Der starke Einbruch der saisonbereinigten realen Warenexporte im September (-2,9% gegenüber dem Vormonat) und der realen Warenimporte (-4,0% gegenüber dem Vormonat) war in hohem Maße den Folgewirkungen des Hochwassers geschuldet. Es war zu erwarten, dass sich die Lage im Oktober wieder normalisieren und zudem ein Nachholen der Verluste aus dem September eintreten sollte.

Demgemäß haben die realen Warenexporte im Oktober gegenüber dem Vormonat um +5,1% und Warenimporte um +3,6% zugelegt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die realen Exporte (-5,3%) und realen Importe (-1,3%) weiterhin rückläufig. Der Vorjahresvergleich ist allerdings durch die Vorjahresdynamik verzerrt. Der Oktober 2023 wies starkes Exportwachstum und einen außergewöhnlichen Einbruch der Warenimporte auf.

Insgesamt hat sich der österreichische Warenaußenhandel mittlerweile auf niedrigem Niveau stabilisiert. Die realen Warenexporte liegen laut FIW Trade Indicator im Oktober um rund 5% über dem Jahrestiefstand vom Mai, die Warenimporte liegen knapp über dem Tiefstand vom Mai.

Die Außenhandelsdynamik Österreichs dürfte stark durch das internationale Umfeld bestimmt sein. Der CPB World Trade Monitor weist für August weiterhin ein schwaches aber stabiles Wachstum des Welthandels gegenüber dem Vorjahresmonat aus, demgegenüber leidet der Euroraum weiterhin unter deutlich negativen Wachstumsraten.

Der FIW Trade Indicator des BMAW

Statistik Austria publiziert die Daten zu nominellen Exporten und Importen jeweils zu Monatsbeginn mit einer Zeitverzögerung von mehr als 2 Monaten.

Das IHS wurde beauftragt mit State-of-the-Art ökonometrischen Methoden und zeitaktuellen hochfrequenten Daten (Wochen- und Monatsdaten) einen Nowcast (nominelle/reale Exporte und Importe, saisonbereinigt) für den jeweils aktuellen Monat (aktuell Jänner 24 / Statistik Austria publizierte November 23) zu erstellen.

Ab April 2024 wird das BMAW einen Nowcast auf Basis des Modells und jeweils zu liefernder Inputdaten des IHS erstellen.

Durch den Nowcast stehen zeitaktuelle Schätzungen der monatlichen Außenhandelsdaten Österreichs zur Verfügung (Vorsprung auf Statistik Austria > 2 Monate).

Der FIW Trade Indicator weist neben den nominellen Werten auch preisbereinigte reale Werte aus (bei Statistik Austria nur quartalsweise verfügbar). Reale Außenhandelsdaten geben vor dem Hintergrund hoher und volatiler Preissteigerungen einen exakten Eindruck über die tatsächlichen Wohlfahrtssteigerungen Österreichs durch den Außenhandel.

Die Daten des FIW Trade Indicator sind saison- und arbeitstagbereinigt. Verzerrungen durch saisonale Einflüsse bzw. die Lagerung von Feiertagen werden dadurch vermieden. Neben der exakteren Einschätzung der Wachstumsraten des Außenhandels ermöglicht dies auch eine zeitnahe Beurteilung der konjunkturellen Tendenzen im Außenhandel (Stagnation/Aufschwung/Abschwung).

Weiterführende Informationen: Projektbericht des IHS

Rückfragen an:

Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft
✉ Presseabteilung/Wirtschaft
☎ +43 1 711 00 805130
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Institut für Höhere Studien (IHS)
✉ Martin Ertl
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