FIW Trade Indicator

FIW Trade Indicator

Österreichs Exportwirtschaft im Mai: Vorerst noch keine Anzeichen für eine Trendwende

Seit April 2024 publiziert das BMAW auf der FIW-Website monatlich aktuelle und qualitativ hochwertige Schätzungen für nominelle, reale und saisonbereinigte Warenaußenhandelsdaten auf Basis eines vom Institut für Höhere Studien entwickelten ökonometrischen Modells. Dadurch stehen aktuelle Prognosen (sog. Nowcasts) des monatlichen Außenhandels Österreichs – mit einem Vorsprung von mehr als zwei Monaten gegenüber den Veröffentlichungen der Statistik Austria – zur Verfügung. Neben den nominellen Werten weist der FIW Trade Indicator auch preisbereinigte reale Werte aus. Diese realen Außenhandelsdaten geben einen exakten Eindruck über die tatsächlichen Wohlfahrtssteigerungen Österreichs durch den Außenhandel, sie sind zudem saison- und arbeitstagbereinigt. Dadurch unterscheiden sich die Nowcasts von den von Statistik Austria publizierten unbereinigten, nominellen Werten. Im laufenden Jahr wies beispielsweise der Februar aufgrund des Schaltjahres einen zusätzlichen Arbeitstag auf. Folglich zeichnete der von Statistik Austria für dieses Monat veröffentlichte Wert ein geschöntes Bild der tatsächlichen Außenhandelsentwicklung.

Letztes Update: 06.06.2024

IHS Nowcast

Der seit einem Jahr rückläufige Welthandel hemmt die Performance der österreichischen Exportwirtschaft. Im März war der Welthandel laut CPB Trade Monitor mit -0,8% weiterhin gegenüber dem Vorjahresmonat rückläufig, wobei sich die Lage im Euroraum noch ungünstiger darstellt (Exporte -2,9%). Nach einem vergleichsweise erfolgreichen Jahr 2023 sind die realen, saisonbereinigten Warenexporte laut dem FIW Trade Indicator im ersten Quartal 2024 um -2,1% gegenüber dem Vorjahresquartal zurückgegangen. Die realen, saisonbereinigten Warenimporte sind sogar um -12,1% eingebrochen.

Die schwache Dynamik des FIW Trade Indicator in den Monaten April und Mai weist nicht auf eine kurzfristige Belebung der Auslandsnachfrage im Laufe des zweiten Quartals hin. Die Nowcasts für die realen Warenexporte gingen um -1,0% bzw. -1.9% gegenüber dem jeweiligen Vormonat zurück. Auch die realen Warenimporte sind in den beiden Monaten gegenüber dem Vormonat mit -1,0% bzw. -2,4% wieder stärker zurückgegangen, sodass der Einbruch gegenüber dem Vorjahresmonat im Durchschnitt bei beachtlichen -11,3% zu liegen kommt, was die schwache Binnenkonjunktur widerspiegelt.

Der FIW Trade Indicator des BMAW

Statistik Austria publiziert die Daten zu nominellen Exporten und Importen jeweils zu Monatsbeginn mit einer Zeitverzögerung von mehr als 2 Monaten.

Das IHS wurde beauftragt mit State-of-the-Art ökonometrischen Methoden und zeitaktuellen hochfrequenten Daten (Wochen- und Monatsdaten) einen Nowcast (nominelle/reale Exporte und Importe, saisonbereinigt) für den jeweils aktuellen Monat (aktuell Jänner 24 / Statistik Austria publizierte November 23) zu erstellen.

Ab April 2024 wird das BMAW einen Nowcast auf Basis des Modells und jeweils zu liefernder Inputdaten des IHS erstellen.

Durch den Nowcast stehen zeitaktuelle Schätzungen der monatlichen Außenhandelsdaten Österreichs zur Verfügung (Vorsprung auf Statistik Austria > 2 Monate).

Der FIW Trade Indicator weist neben den nominellen Werten auch preisbereinigte reale Werte aus (bei Statistik Austria nur quartalsweise verfügbar). Reale Außenhandelsdaten geben vor dem Hintergrund hoher und volatiler Preissteigerungen einen exakten Eindruck über die tatsächlichen Wohlfahrtssteigerungen Österreichs durch den Außenhandel.

Die Daten des FIW Trade Indicator sind saison- und arbeitstagbereinigt. Verzerrungen durch saisonale Einflüsse bzw. die Lagerung von Feiertagen werden dadurch vermieden. Neben der exakteren Einschätzung der Wachstumsraten des Außenhandels ermöglicht dies auch eine zeitnahe Beurteilung der konjunkturellen Tendenzen im Außenhandel (Stagnation/Aufschwung/Abschwung).

Weiterführende Informationen: Projektbericht des IHS

Rückfragen an:

Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft
✉ Presseabteilung/Wirtschaft
☎ +43 1 711 00 805130
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Institut für Höhere Studien (IHS)
✉ Martin Ertl
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