FIW Policy Briefs | 2022-10

FIW-PB 55 Greening Trade? Environmental Provisions in Trade Agreements

  • Autoren: B. Meinhart

Abstract:
International climate targets have far-reaching implications for all areas of the economy and life, including trade policy. To reach the target of the Paris Agreement, it may be necessary to link trade and environmental policy, whereby one way of linking the two policy areas is to include environmental provisions (EPs) in trade agreements. Several motives for including environmental concerns in trade agreements exist, ranging from promoting environmental cooperation and ensuring a level playing field to pursuing protectionist interests. In principle, the inclusion of environmental aspects is not a new development. Since the 1990s, EPs have been frequently integrated into trade agreements, for example on issues such as hazardous waste, deforestation or biodiversity protection. In recent years, as climate initiatives have gained prominence at the EU level, the number of EPs in trade agreements has steadily increased. Thereby, the inclusion of these concerns is very heterogeneous in terms of the subject matter and enforceability. A closer look at the enforceability indicator is crucial, because if EPs are not legally enforceable, addressing environmental concerns may not have an impact on trade and the environment. The European Commission is aware of this issue and therefore published the review of its policy chapter on trade and sustainable development in June 2022. This identifies how the contribution of EU trade agreements to promoting environmental protection can be improved, mentioning, among other actions, the strengthening of enforcement through trade sanctions as a last resort. Whether the current changes are effective in terms of environmental and trade impacts will be seen in further research.

Bettina Meinhart (WIFO)
Greening Trade? Environmental Provisions in Trade Agreements
FIW-Policy Brief 55
December 2022
Language: English


Zusammenfassung:
Internationale Klimaziele haben weitreichende Auswirkungen auf alle Bereiche der Wirtschaft und des Lebens, einschließlich der Handelspolitik. Um das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen, kann es notwendig sein, Handels- und Umweltpolitik miteinander zu verknüpfen.Eine Möglichkeit, die beiden Politikbereiche miteinander zu verbinden, besteht darin, Umweltbestimmungen (EP) in Handelsabkommen aufzunehmen. Es gibt verschiedene Motive für die Aufnahme von Umweltbelangen in Handelsabkommen, die von der Förderung der Zusammenarbeit im Umweltbereich und der Gewährleistung gleicher Wettbewerbsbedingungen bis hin zur Verfolgung protektionistischer Interessen reichen. Im Prinzip ist die Einbeziehung von Umweltaspekten keine neue Entwicklung. Seit den 1990er Jahren wurden EP häufig in Handelsabkommen integriert, zum Beispiel zu Themen wie gefährliche Abfälle, Entwaldung oder Schutz der biologischen Vielfalt. In den letzten Jahren, als Klimainitiativen auf EU-Ebene an Bedeutung gewonnen haben, ist die Zahl der EP in Handelsabkommen stetig gestiegen. Dabei ist die Einbeziehung dieser Belange in Bezug auf den Gegenstand und die Durchsetzbarkeit sehr heterogen. Ein genauerer Blick auf den Indikator der Durchsetzbarkeit ist von entscheidender Bedeutung, denn wenn EPs nicht rechtlich durchsetzbar sind, hat die Berücksichtigung von Umweltbelangen möglicherweise keine Auswirkungen auf Handel und Umwelt. Die Europäische Kommission ist sich dieser Problematik bewusst und hat daher im Juni 2022 die Überprüfung ihres politischen Kapitels über Handel und nachhaltige Entwicklung veröffentlicht. Darin wird aufgezeigt, wie der Beitrag der EU-Handelsabkommen zur Förderung des Umweltschutzes verbessert werden kann, wobei unter anderem die Stärkung der Durchsetzung durch Handelssanktionen als letztes Mittel erwähnt wird. Ob die derzeitigen Änderungen in Bezug auf die Auswirkungen auf die Umwelt und den Handel wirksam sind, wird sich in weiteren Untersuchungen zeigen.

Bettina Meinhart (WIFO)
Greening Trade? Environmental Provisions in Trade Agreements
FIW-Policy Brief 55
Dezember 2022
Sprache: Englisch