Perspektiven einer erfolgreichen europäischen Handelspolitik im Kontekt geopolitischer Herausforderungen
Die Studie „Perspektiven einer erfolgreichen europäischen Handelspolitik im Kontext geopolitischer Herausforderungen“ wurde von einem Team des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) unter der Leitung von Dr. Katrin Kamin und Prof. Gabriel Felbermayr im Auftrag des österreichischen Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort erstellt. Sie untersucht die Auswirkungen des Handelsstreits zwischen den USA und China auf die EU sowie die Effekte des Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) auf die EU. Darüber hinaus diskutiert sie die geopolitischen Implikationen für die EU. Die letzten Jahre waren von einer stärker werdenden geostrategischen Rivalität zwischen China und den USA geprägt. Der Abschluss des Freihandelsabkommen RCEP zwischen China und seinen ost- und südostasiatischen Handelspartnern setzt die westlichen Industriestaaten und die transatlantische Kooperation zusätzlich unter Druck. Die Studie beleuchtet die handelspolitischen Implikationen dieser komplexen Lage für die EU und ihre Handlungsoptionen. So profitieren Österreich und die EU aufgrund von Handelsumlenkungseffekten potentiell von einer Eskalation des US-chinesischen Handelsstreits. Und obwohl die Auswirkungen des RCEP-Abkommens relativ gering sind, verdient die ost-/südostasiatische Region die volle Aufmerksamkeit der EU. Die quantitativen Ergebnisse deuten insgesamt darauf hin, dass die EU ihre strategische Autonomie, die bereits ein Kernpunkt der neuen EU-Außenhandelsstrategie ist, weiter ausbauen muss.