FIW Spezial | 2011-11
Rezente Entwicklungen der österreichischen Direktinvestitionstätigkeit
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2010 zeichnete sich eine leichte Erholung der weltweit getätigten Direktinvestitionen ab. Der Wert des Zustroms von passiven Direktinvestitionen nach Österreich – ein Großteil davon ging auf reinvestierte Gewinne zurück – lag mit 2,9 Mrd. € im Jahr 2010 jedoch unter dem Vorjahreswert. Im ersten Halbjahr 2011 wurden allerdings bereits wieder 8,6 Mrd. € an Direktinvestitionen in Österreich getätigt. Aktivseitig wurden 2010 6,3 Mrd. € im Ausland investiert. Der Bestand an österreichischen Direktinvestitionen im Ausland betrug 2009 113,3 Mrd. € (+6%). 2010 rechnet die OeNB mit einem DI-Bestand von 128,7 Mrd. € (+13,6%). Noch stärker als das Volumen ist 2009 die Anzahl der österreichischen Direktinvestoren im Ausland gestiegen. Eine Verlangsamung der Dynamik ist jedoch bei den anteilsgewichteten Beschäftigten in den Direktinvestitionsunternehmen im Ausland zu erkennen. Passivseitig kam es 2009 sogar zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen, obwohl der Bestand an ausländischen Direktinvestitionen in Österreich 2009 wieder deutlich anstieg (+12,6%). Auch für 2010 wird mit einem weiteren Bestandszuwachs (+3,7% bzw. 124,3 Mrd. €) gerechnet. Die regionale Verteilung der österreichischen Direktinvestitionsbestände im Ausland ist weiterhin durch eine starke Konzentration auf die Region Mittel- und Osteuropa charakterisiert, wenn auch mit sinkender Bedeutung. 2009 kam es zu einem weiteren, deutlichen Rückgang der Eigenkapitalrentabilität des Direktinvestitionsbestandes in den MOEL 21. Die Bedeutung passiver Direktinvestitionen zeigt sich, indem fast ein Drittel des Umsatzes aller österreichischer Unternehmen im marktwirtschaftlich bestimmten Bereich von auslandskontrollierten Unternehmen erwirtschaftet wird. Innerhalb der F&E-Ausgaben entfällt mehr als die Hälfte der Ausgaben in Österreich auf auslandskontrollierte Unternehmen. Die Dominanz des deutschen Nachbarn als wichtigster passiver Direktinvestor hält auch 2009/2010 an, jedoch kam es auch zuletzt erneut zu leichten Anteilsverlusten. 2009 konnte fast die Hälfte aller ausländischen Direktinvestitionsbestände in Österreich (58,8 Mrd. €) Holdinggesellschaften zugerechnet werden. Von den 113 Mrd. € aktiven Direktinvestitionen Österreichs wurden gute 40% von ausländisch kontrollierten Investoren getätigt. Der Anteil des Warenexports aller international verflochtener Unternehmen in Österreich am gesamten österreichischen Warenexport betrug 2009 fast 40%, dieser ist jedoch in den letzten 3 Jahren gesunken.