FIW-PB 18 Effekte der österreichischen EU-Mitgliedschaft
Zusammenfassung:
Das Kernelement der Europäischen Integration, der „Binnenmarkt“, feiert heuer das 20-jährige Bestehen. Österreich hat seit dem Beitritt zur EU im Jahr 1995 an allen vertiefenden Schritten der EU-Integration teilgenommen. Nicht nur politisch ist Österreich durch die EU-Mitgliedschaft moderner, europäischer geworden, es hat auch ökonomisch auf allen Stufen der Integration profitiert: Ostöffnung (zusätzliches BIP-Wachstum +0,2 Prozentpunkte pro Jahr), EU-Mitgliedschaft (Teilnahme am EU-Binnenmarkt: +0,6 Prozentpunkte), WWU-Teilnahme (+0,4 Prozentpunkte) und EU-Erweiterung (+0,4 Prozentpunkte). Die aus Modellsimulationen abgeleiteten Integrationseffekte durch die Teilnahme an allen Integrationsstufen verstärkten das Wachstum des österreichischen BIP insgesamt um ½ bis 1 Prozentpunkt pro Jahr. Die Plausibilität dieser Modellergebnisse wird durch den Vergleich der Wirtschaftsentwicklung Österreichs mit anderen EU-Ländern und Drittländern unterstrichen. So entsprach der Wachstumsvorsprung Österreichs vor Deutschland und der Schweiz den genannten Integrationseffekten. Dieser „Wachstumsbonus“ ist ohne die Integrationswirkungen der Teilnahme Österreichs an allen EU-Projekten schwer bis gar nicht erklärbar.
Fritz Breuss (WIFO / WU Wien)
Effekte der österreichischen EU-Mitgliedschaft
FIW-Policy Brief 18
Jänner 2013
Sprache: Deutsch
Abstract:
The core element of European integration, the “internal market”, celebrates its 20th anniversary this year. Since joining the EU in 1995, Austria has participated in all deepening steps of EU integration. Not only has Austria become more modern, more European politically as a result of EU membership, it has also benefited economically at all stages of integration: opening to the East (additional GDP growth +0.2 percentage points per year), EU membership (participation in the EU single market: +0.6 percentage points), EMU participation (+0.4 percentage points) and EU enlargement (+0.4 percentage points). The integration effects derived from model simulations due to participation in all integration stages boosted Austrian GDP growth by ½ to 1 percentage point per year overall. The plausibility of these model results is underscored by comparing Austria’s economic development with that of other EU countries and third countries. Thus, Austria’s growth advantage over Germany and Switzerland corresponded to the aforementioned integration effects. This “growth bonus” is difficult or even impossible to explain without the integration effects of Austria’s participation in all EU projects.
Fritz Breuss (WIFO / WU Vienna)
Effects of Austria’s EU Membership
FIW Policy Brief 18
January 2013
Language: German