FIW Policy Briefs | 2018-01

FIW-PB 38 Entwicklung, Determinanten und Bedeutung der totalen Faktorproduktivität

  • Authors: K. Weyerstraß

Zusammenfassung:
Die totale Faktorproduktivität (TFP) ist ein Maß für die Produktivität und gibt an, welcher Teil des Wachstums des Bruttoinlandsprodukts nicht auf einen vermehrten Einsatz der Produktionsfaktoren (in der Regel Arbeit und Kapital) zurückzuführen ist. Die TFP stellt zwar insofern eine Residualgröße, gleichzeitig aber einen wesentlichen Treiber des Wirtschaftswachstums dar. In nahezu allen Industrieländern hat sich das Wachstum der TFP in den zurückliegenden Jahrzehnten abgeschwächt, wobei Österreich vergleichbaren Ländern wie Deutschland oder der Schweiz hinterherhinkt. In diesem Policy Brief wird gezeigt, dass die TFP positiv von den Ausgaben für Forschung und Entwicklung, den Patentanmeldungen als Ergebnis von F&E-Investitionen, der allgemeinen Investitionsquote, dem Industrieanteil an der Bruttowertschöpfung, dem Offenheitsgrad für internationalen Handel sowie der Qualität der Institutionen einschließlich eines stabilen Rechtsrahmens abhängt. Auch wenn Österreich bei den meisten dieser Faktoren besser als der EU-Durchschnitt und etwa gleichauf mit Deutschland liegt, gelingt es offenbar weniger gut, F&E in messbaren technologischen Fortschritt umzusetzen. Die Beseitigung von Barrieren für die Gründung junger Unternehmen und beim Zugang zu Risikokapital könnte zur Belebung des TFP-Wachstums ebenso beitragen wie eine Stärkung der Grundlagenforschung.

Klaus Weyerstraß (IHS)
Entwicklung, Determinanten und Bedeutung der totalen Faktorproduktivität
FIW-Policy Brief 38
Jänner 2018
Sprache: Deutsch


Abstract:
Total factor productivity (TFP) is a measure of productivity and indicates which part of the growth in gross domestic product is not attributable to an increase in the use of production factors (usually labor and capital). While TFP is a residual variable in this respect, it is also a key driver of economic growth. In almost all industrialized countries, TFP growth has weakened in recent decades, with Austria lagging behind comparable countries such as Germany or Switzerland. This policy brief shows that TFP depends positively on R&D spending, patent applications as a result of R&D investment, the overall investment ratio, the industrial share in gross value added, the degree of openness to international trade, and the quality of institutions, including a stable regulatory framework. Although Austria performs better than the EU average on most of these factors and about on par with Germany, it appears to be less successful in translating R&D into measurable technological progress. Removing barriers to the creation of young companies and in access to venture capital could help stimulate TFP growth, as could strengthening basic research.

Klaus Weyerstraß (IHS)
Development, Determinants and Significance of Total Factor Productivity
FIW Policy Brief 38
January 2018
Language: German